Heinz Ungar: Händler mit Leib & Seele
Heinz Ungar ist einer unserer erfahrensten Experten im Handel mit Mitteldestillaten. Mit mehr als drei Jahrzehnten in der Mineralölbranche hat er die Entwicklungen und Herausforderungen der Branche hautnah miterlebt. Diese Erfahrungen und Einblicke in die Veränderungen im Handelsverkauf, insbesondere in den letzten Jahren, teilt er heute mit uns.

Leichter Einstieg dank Erfahrung
Heinz begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Deutschen Texaco AG mit Schwerpunkt Mineralöl. Im Laufe der Jahre sammelte er umfangreiche Erfahrungen bei namhaften Unternehmen wie DEA und Shell. "Die fundierte und gute Ausbildung kommt mir auch heute noch oft zugute", betont Heinz. Durch seine frühere Tätigkeit bei Shell hatte er bereits erste Kontakte zu uns. Als Shell beschloss, die Standorte zu schließen und alles in Hamburg zu zentralisieren, ergab sich für Heinz kurzfristig die Möglichkeit, zu wechseln – ein Glücksfall für uns, wie wir heute wissen.
Der erste Arbeitstag bei uns war für Heinz ein besonderer Moment. Nach vielen Jahren überwog die Vorfreude auf die neuen Aufgaben. "Einerseits war es für mich sehr spannend, da ich jahrelang im Konzern gearbeitet habe und es ein komisches Gefühl war, gedanklich loszulassen. Andererseits freute ich mich auf die neuen Aufgaben und wurde von den Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich aufgenommen", erinnert sich Heinz. Interessanterweise traf er auf Anhieb viele der Handelskunden wieder, die er zuvor bei Shell betreut hatte, was ihm den Einstieg erleichterte.
Dank seiner umfangreichen Erfahrung und der bekannten Marktgegebenheiten und Kunden fiel Heinz der Einstieg relativ leicht. "Dadurch, dass ich sowohl die Marktgegebenheiten als auch die Kunden schon kannte, war der Einstieg für mich leichter", erzählt Heinz. Eine kleine Herausforderung sei es lediglich gewesen, sich am Telefon nicht mehr mit dem Namen seines vorherigen Arbeitgebers zu melden. "Das ist mir schon ein paar Mal passiert, aber das hat sich mit der Zeit eingependelt", fügt er schmunzelnd hinzu.
Neben der Arbeit schätzt Heinz auch die kleinen bunten Momente im Arbeitsalltag. "Ein besonderer Farbtupfer im Arbeitsalltag waren die Hunde von Christiane Roth." Denn die Hundedamen Honey, Brownie, Pepper und Peanut brachten in den letzten Jahren bei uns regelmäßig Leben ins Büro. "Heute sind sie nicht mehr so oft im Büro wie früher, aber als sie noch klein waren, war wirklich immer was los.“
"Was macht der Ölpreis morgen?"
Ein typischer Tag beginnt für Heinz und sein Team mit der Preiskalkulation und der Analyse der Ölpreisentwicklung. "Es geht um den Informationsaustausch: Wie entwickeln sich die Preise, wie wird kalkuliert? Seit Jahren oder Jahrzehnten beginne ich den Tag mit der Frage: Was macht der Ölpreis? Wo geht er hin? Jeden Tag werden Preise kalkuliert“, beschreibt Heinz seinen Arbeitsalltag.
Heinz ist überzeugt, dass Heizöl und Diesel mittelfristig das Kerngeschäft bleiben werden. "Man weiß natürlich nicht, wie sich die politischen Vorgaben entwickeln. Es wird sicherlich noch einen Umbruch geben, aber bis die ganze Infrastruktur bundesweit oder europaweit ohne Diesel und ohne Benzin funktioniert, wird es noch dauern. Deshalb glaube ich, dass Heizöl und Diesel die klassischen Produkte sind, egal ob sie aus Mineralöl oder Pflanzenöl hergestellt werden, das ist das Kerngeschäft", betont er.
Für Heinz ist die Zusammenarbeit im Team ein zentraler Erfolgsfaktor und einer der Gründe, warum auch in herausfordernden Situationen immer Lösungen vorhanden sind. "Mir ist wichtig, dass wir als Teamplayer agieren. Wir sind immer auf Augenhöhe und haben unsere Stärken in bestimmten Bereichen. Wir sind zu viert und telefonieren viel, um Informationen auszutauschen und die Marktlage zu analysieren. Genauso wichtig ist es, die stressigen Phasen des Tagesgeschäfts mit einer gewissen Gelassenheit anzugehen", erklärt er. Die langjährige Kundenbindung, die er durch persönliche Betreuung und zuverlässigen Service aufgebaut hat, ist ein weiterer Schlüsselfaktor. "Ich habe immer noch das Gefühl, einen guten Draht zum Kunden aufgebaut zu haben", sagt Heinz.
Herausforderungen & Anpassungen
Die Nachfrage nach Heizöl und Diesel hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. "Der Bedarf an Heizöl ist rückläufig, beeinflusst durch umweltpolitische Entscheidungen und die verbesserte Effizienz von Heizungsanlagen", erklärt Heinz. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Nachfrage nach Energie konstant, wobei Krisenzeiten die Nachfrage vorübergehend in die Höhe treiben können. "Solche Situationen erfordern eine flexible Anpassung unserer Lieferketten und Lagerbestände", sagt Heinz.
Heinz berichtet von extremen Herausforderungen wie dem trockenen Sommer 2018, der die Versorgung durch Niedrigwasser erschwerte, und dem Krieg in der Ukraine 2022, der zu einem extremen Anstieg der Nachfrage führte. "Wir mussten innovative Lösungen finden, um unsere Lieferfähigkeit zu gewährleisten", erklärt Heinz. Solche Erfahrungen zeigen die Notwendigkeit einer robusten und flexiblen Infrastruktur im Handel mit Mitteldestillaten.
"Eine Extremsituation, die ich selbst miterlebt habe, war der extrem trockene Sommer 2018. Aufgrund des Niedrigwassers kamen kaum Schiffe und die Händler, die wir bedienen wollten, mussten nach Norddeutschland oder teilweise ins Ausland ausweichen. Hinzu kam ein Raffineriebrand, der zu Produktionsausfällen führte. Der süd- und mitteldeutsche Raum hatte somit kaum Ware, um den Markt zu bedienen", erinnert sich Heinz.
Die Einführung von HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) als umweltfreundlicher Dieselkraftstoff sieht er als wichtigen Fortschritt für die Branche. "Das Thema HVO ist derzeit in aller Munde. Auch dadurch, dass die hessische Landesregierung bzw. die Bundesregierung jetzt grünes Licht gegeben haben." Die Flexibilität ermöglicht es laut Heinz schnell auf diese neuen Marktanforderungen zu reagieren und damit den Übergang zu nachhaltigeren Kraftstoffen zu unterstützen. "Wir haben unsere Struktur so aufgebaut, dass wir HVO zunehmend an mehreren Standorten, Tankstellen und Tanklager anbieten und so die steigende Nachfrage am Markt bedienen können", sagt Heinz.
Energie wird immer gebraucht
Heinz ist überzeugt, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, solange die Grundwerte im Mittelpunkt stehen. "Wenn wir uns an die Grundwerte von ROTH Energie halten – Flexibilität, Partnerschaft und Tradition – dann sind wir auf dem richtigen Weg", sagt er.
"Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir in einem Energieunternehmen arbeiten und damit einen sicheren Arbeitsplatz haben. Energie wird immer gebraucht", betont er. "Wenn man sich dessen bewusst ist, bekommt man einen zusätzlichen Motivationsschub, auch wenn das Tagesgeschäft nicht immer einfach ist." Diese Bedeutung des Unternehmens wurde seiner Meinung nach während der Corona-Zeit besonders deutlich. "Damals haben wir gemerkt, dass wir ein leistungs- und systemrelevantes Unternehmen sind", erinnert sich Heinz.
Jeden Tag fährt Heinz 45 Minuten zur Arbeit und wieder nach Hause, aber das nimmt er gerne in Kauf. "Obwohl ich lange unterwegs bin, komme ich immer noch gerne zur Arbeit", sagt er. Die täglichen Herausforderungen wie die Schwankungen des Ölpreises machen die Arbeit für ihn spannend. "Das treibt mich jeden Tag an, das muss man im Blut haben."
Dem ist nichts hinzuzufügen und wir sind uns sicher, dass Heinz noch lange ein gutes Händchen für den besten Kurs im Handelsgeschäft haben wird.
Hinter dem Bereich Handel, Tanklager, Kraft- und Brennstoffe stecken noch viele weitere ROTH Mitarbeiter, die Tag für Tag mit Verlässlichkeit und Flexibilität ihr Bestes geben, um Sie jederzeit sicher mit Energie zu versorgen!

