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Volker Sahl: 
Herr der Zahlen – fast 50 Jahre Buchhaltung

Schon seit fast fünf Jahrzehnten ist Volker Sahl ein fester Bestandteil unserer ROTH-Familie. Als langjähriger Buchhalter blickt er auf eine bemerkenswerte Karriere zurück, die nicht nur von Zahlen und Bilanzen, sondern auch von persönlichen Geschichten und einer tiefen Loyalität geprägt ist. Seine Reise begann 1977 – eine Zeit, in der Schreibmaschinen noch klackerten und Papierstapel den Schreibtisch füllten. 
Volker Sahl

Ein denkwürdiger Start

Mit Humor blickt Volker auf seine ersten Tage im Unternehmen zurück. "Mein Vater war Leiter einer Sparkassenfiliale, die auch die Konten des Unternehmens betreute", erzählt er. "Durch diese Verbindung schlug er mir vor, mich dort zu bewerben. Rückblickend war das ein wertvoller Rat." Nur wenige Tage später hatte Volker schon das Vorstellungsgespräch. "Mein erster Arbeitstag war ein Dienstag, am Montag zuvor hatte ich erst mein Vorstellungsgespräch", berichtet er. "Damals noch direkt mit den Geschäftsführern Adolf und Dieter Roth. Dieter Roth fragte mich: 'Wann möchten Sie anfangen?' Und ich sagte: 'Vielleicht nächste Woche?' Er entgegnete: 'Morgen um 8 Uhr!'"

Am nächsten Morgen erwartete ihn nicht nur der Start in sein Berufsleben, sondern auch ein ungewöhnlicher Empfang: "Kurz nach meiner Ankunft kam ein Kollege mit einer großen Tüte Mettbrötchen. 'Möchten Sie eines?' Klar, dachte ich, das ist wohl ein tägliches Ritual. Aber am dritten Tag ging ich leer aus. Es stellte sich heraus, dass das nur an Geburtstagen vorkam – und ich hatte einfach Glück, dass das an zwei aufeinanderfolgenden Tagen der Fall war. Diese ersten Erfahrungen haben mich geprägt. Ich habe mich von Anfang an willkommen und gut aufgehoben gefühlt."

Von Kontenblättern bis SEPA

Während seiner Ausbildung arbeitete Volker mit Technologien aus einer anderen Zeit. "Damals wurden Kontenblätter noch auf Lochstreifenlesern ausgedruckt, ein unglaublicher Lärm. Als ich anfing, war EDV ein Fremdwort", erinnert er sich.

"Wir arbeiteten zudem mit handschriftlichen Abgleichen, und alles war auf Papier festgehalten. Rechnungen wurden in dreifacher Ausführung erstellt, und jede Kopie hatte ihren festen Platz – eine in der Zollabteilung, eine beim Kunden und die grüne Kopie bei uns in der Buchhaltung. Diese wurde sorgfältig in einem feuerfesten Schreibtisch abgelegt, der unsere gesamte Arbeit schützte. Wenn dieser Schreibtisch je in Flammen aufgegangen wäre, wäre die Buchhaltung verloren gewesen."

"1979 kam die erste EDV-Anlage." Die Einführung war ein echter Wendepunkt. "Ein junger Mann mit zwei Koffern kam ins Büro und sagte: 'Guten Tag, ich will hier einen Computer aufbauen'. Das klang futuristisch, aber es war der Beginn einer großen Veränderung." Volker begleitete die Umstellung nicht nur, sondern half aktiv dabei, neue Systeme und Prozesse zu integrieren. "Anfangs war das ein reines Chaos," erinnert er sich. "Überspitzt gesagt: Der Kunde Müller hatte Zahlungsrückstände, die Zahlung wurde versehentlich beim Kunden Meyer verbucht, beim Kunden Weber eine Mahnung verschickt und Kunde Schmidt bekam die Abbuchung gutgeschrieben." Solche Fehler waren in der Anfangszeit laut Volker keine Seltenheit. "Doch sobald die Prozesse stabil liefen, brachte das neue System eine immense Erleichterung."

Der Wechsel von manuellen Methoden hin zu digitalen Prozessen zeigt die Anpassungsfähigkeit, die für seinen Beruf entscheidend war. "Heute laufen Dinge wie Homebanking oder SEPA-Lastschriften nahezu von selbst – eine Entwicklung, die ich damals nicht für möglich gehalten hätte."

Zahlen lügen nicht

Trotz Ruhestand lebt Volker auch heute noch seine Leidenschaft für Präzision – und das nicht nur in der Erinnerung an vergangene Zeiten, sondern aktiv an zwei Tagen in der Woche in unserer Buchhaltung. "Ich gehe grundsätzlich gerne mit Zahlen um", erklärt er mit einem Lächeln. "Für einen Buchhalter gibt es nichts Schöneres, als wenn abzustimmende Konten ohne Differenzen aufgehen und am Ende eine glatte Null steht." Selbst nach Jahrzehnten im Beruf ist jeder gelöste Fall für ihn ein persönlicher Erfolg. "Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man den Haken setzen und sich voller Zufriedenheit dem nächsten Konto widmen kann."

Als erfahrener Kollege unterstützt er das Team, indem er sich kniffligen Fällen widmet, für die im Alltag oft die Zeit fehlt. "Wenn ich ein scheinbar unlösbares Rätsel entwirrt habe und am Ende alles stimmt, fühlt sich das an wie ein persönlicher Triumph."

Unvergessliche Momente

Neben den Zahlen waren es vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Volkers Arbeitsalltag bereicherten. "Die Kollegialität war immer außergewöhnlich", betont er. Besonders gern denkt Volker an die familiäre Atmosphäre zurück, die das Unternehmen über Jahrzehnte geprägt hat. "Ich erinnere mich oft an frühere Zeiten. Unsere heutige Geschäftsführerin Katha kam als kleines Mädchen öfter mit ihrer Mutter Christiane ins Büro. Manchmal setzte sie sich zu mir in die Buchhaltung und fragte neugierig: 'Was machst du denn heute?'"

Auch die Firmenfeiern sind für ihn unvergesslich. "1995 durfte ich in einem Sketch den Butler aus Dinner for One spielen – ein Moment, den ich und viele Kolleginnen und Kollegen nie vergessen werden."

Mit fast 50 Jahren Betriebszugehörigkeit ist Volker ein echtes Urgestein des Unternehmens. "Wenn ein Unternehmen seit 75 Jahren besteht und man zwei Drittel dieser Zeit Teil dieser Firma war, dann fühlt sich das richtig gut an", sagt er mit Stolz.

Volkers Engagement geht weit über Zahlen und Jahresabschlüsse hinaus. Er ist nicht nur ein "Herr der Zahlen", sondern ein unverzichtbarer Teil der Geschichte und des Erfolgs unseres Unternehmens.

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