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Wolfgang Wenzel: Von der Pieke auf Energieexperte

Wolfgang Wenzel gehört laut eigener Aussage zum Inventar von ROTH. Er blickt auf beinahe vier Jahrzehnte Unternehmenszugehörigkeit zurück. Unsere gemeinsame Reise begann am 1. April 1986, ein Datum, das der heutige Vertriebsleiter für den Wärmeservice stolz auf dem Nummernschild seines Firmenwagens trägt.
Wolfgang Wenzel

Diplom trotz fehlender Kenntnisse in Chinesisch

Vorab erklärt Wolfgang uns, dass er es früher nie für möglich gehalten hätte, irgendwann einmal auf so eine langjährige Laufbahn bei einem einzigen Unternehmen zurückzublicken: „Wahrscheinlich waren diese Zweifel darin begründet, dass ich nach meinem Schulabschluss, dem Wehrdienst und einem Gelegenheitsjob im Klinikum noch nicht so recht wusste, was ich für eine berufliche Karriere einschlagen soll. Ich gehörte nämlich zu den Leuten, die der Meinung waren, ich mache die Schule für meine Eltern“, verrät er uns mit einem Lächeln. Ich habe mich dann überall beworben und irgendwann habe ich von einem Kollegen gehört, der bei mir im Ort gewohnt hatte, dass er sich bei ROTH beworben hatte. Und ROTH war mir ein Begriff, weil wir mal in einem Haus von ROTH gewohnt hatten. Da dachte ich mir, dann kann ich mich ja mal bewerben.

Wolfgangs Initiative war erfolgreich – Dieter Roth lud ihn damals zu einem Bewerbungsgespräch ein und schließlich klappte es mit der Anstellung. „Dann ging es erstmal auf die Berufsakademie für Wirtschaft nach Heidenheim, vergleichbar mit einem dualen Studium heute – 3 Monate Theorie, 3 Monate Praxis.“ Das Studium stellte ihn vor allem anfangs vor große Herausforderungen: Meine Kommilitonen hatten alle ein Wirtschaftsabitur und ich hatte nur ein normales Abi gemacht. Buchführung war für mich wie Chinesisch.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten meisterte Wolfgang das duale Studium mit Bravour, schloss es mit einem Diplom ab und war einer der Ersten in Deutschland, der diesen damals neuen und kaum bekannten Bildungsweg beschritt. Da war ich schon stolz – und bin es immer noch.“  Außerdem betont er den Riesenvorteil der Praxisausbildung, die ihm das Studium bot, und die es ihm ermöglichte, schon früh zu wissen,wie der Hase läuft

Spontaner Telefonheld: Der Sprung ins kalte Wasser

Nach dem Studium führte Wolfgangs Weg bei uns in den Verkauf, eine Erfahrung, die er lebhaft beschreibt: „Ich werde nie vergessen, am ersten Tag klingelte das Telefon schon morgens früh ohne Ende. Und mein damaliger Kollege sagte nur: ‚Geh ans Telefon, Wolfgang.‘  Ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen sollte und improvisierte wie ein Weltmeister. Ich bin ins kalte Wasser geschmissen worden, aber so habe ich am meisten gelernt. Telefonieren lag mir irgendwie, das kam mir damals zugute.“ 

Der Tag steht für ihn heute noch symbolisch für all die Herausforderungen und das schnelle Tempo, das der direkte Einstieg in das operative Geschäft mit sich brachte. Sofort wurde Wolfgang mit den Dynamiken des Ölmarktes konfrontiert. Er reflektiert: „Damals gab es noch Terminkäufe, das heißt, dass die Kunden zu einem bestimmten Zeitpunkt Heizöl zu günstigen Konditionen bestellten und zu diesem Zeitpunkt zahlten. Die Menge wurde in unseren Tanks gelagert, und der Kunde rief sie Wochen oder Monate später ab, wenn es seine Tankkapazität erlaubte. Oftmals war der Preis inzwischen erheblich gestiegen. Das machen wir heute gar nicht mehr, denn das Risiko ist viel zu groß, weil wir viel zu viele Kunden haben.“

Seine vielseitige Karriere führte ihn durch verschiedene Abteilungen, bis er schließlich eine leitende Position im Wärmeservice übernahm. „Ich war noch ein junger Hüpfer und wie das so ist, wenn man irgendwo neu hinkommt, wurde ich von meinen Kollegen ganz nach dem Motto begrüßt: ‚Was machst du denn eigentlich hier?‘ Das war natürlich schon ein komisches Gefühl, ich hatte ja von Technik keinerlei Ahnung.“ 

Geboren für den Außendienst

Immer mehr entdeckte Wolfgang zudem sein Talent im Außendienst: „Ich bin geboren für den Außendienst. Ich mag es einfach, mit Menschen zu arbeiten und zu kommunizieren. Ich versuche dabei immer ehrlich und natürlich zu bleiben – scheinbar kommt das bei den Kunden ganz gut an.“ Diese natürliche Fähigkeit, authentische Beziehungen zu Kunden aufzubauen, trug maßgeblich zu seinem Erfolg und zur Beliebtheit bei den Kunden bei: „Es gibt nichts Besseres, wenn man ein freundschaftliches wie professionelles Geschäftsverhältnis zu seinen Kunden pflegt. Die rufen mich an und wissen, was sie an mir haben. Jeder Mensch ist unterschiedlich und das ist das, was mir eben Spaß macht, auf Kunden einzugehen.“
 

Neben seiner Rolle im Vertrieb hat Wolfgang auch eine wichtige Aufgabe in der Schulung unserer Fahrer übernommen, insbesondere im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen gemäß der VAwS-Verordnung. Seine Fähigkeit, Wissen effektiv zu vermitteln, zeigt sein Engagement und seine Vielseitigkeit: „Ich schule die Fahrer in VAwS und das macht mir auch sehr viel Spaß – vielleicht hätte ich auch Lehrer werden sollen.“

Autodidakt & heutiger Energieexperte

Mittlerweile ist Wolfgang durch seine Berufserfahrung in unserer Branche ein anerkannter Energieexperte. Dabei betont er, dass seine Expertise nicht das Ergebnis formaler Bildung ist, sondern vielmehr der Neugier und dem Willen zum selbstständigen Lernen entspringt: „Energieberater in dem Sinne habe ich nie gelernt. Alles, was ich darüber weiß, verdanke ich meiner jahrelangen Tätigkeit im Unternehmen, meinen verschiedenen Positionen, die ich so begleitet habe, und dem Anspruch, meinen Kunden eine bestmögliche Beratung zu geben. Ich bin da eben so reingeschlittert und habe währenddessen gemerkt, dass es mir ganz gut liegt.“

Zudem haben sich laut Wolfgang die Anforderungen der Kunden geändert. Insbesondere vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen wie dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der Energieeinsparverordnung (EnEV). „Durch das GEG – EnEV – gibt es immer größere Anforderungen der Kunden.“ Dieses zunehmende Informationsbedürfnis der Kunden sah Wolfgang als Chance, sein Wissen zu vertiefen und sich als wertvollen Berater zu positionieren.

Sein Weg zum Expertentum war geprägt von Eigeninitiative und einem starken Fokus auf die Verbesserung seiner Beratungskompetenzen. „Ich habe viel gelesen, mit vielen Fachleuten auf Schulungen, mit anderen Fachleuten besprochen.“ 

Innovation als Tradition

Zum Abschluss unseres Interviews unterstreicht Wolfgang nochmal die Wandlungsfähigkeit und Innovationskraft, die ROTH Energie in seinen Augen ausmacht: „Wir sind groß geworden durch das klassische Mineral- und Heizölgeschäft. Aber das klassische Heizölgeschäft wird weniger werden. Da werden noch riesige Herausforderungen auf uns zukommen, genauso mit dem Strommarkt oder Gasmarkt. Man darf nie vergessen, dass wir im Ölbereich auch immer Wettbewerb hatten, aber am Ende haben wir uns durchgesetzt.“

Er ist der Meinung, dass die Zukunft des Unternehmens durch die Bereitschaft zur Anpassung und das Eingehen von Wagnissen gesichert ist. „Wir sind ja nicht mehr nur reine Ölverkäufer“, betont er. Die Geschichte von Dieter Roth, der für seine Vision eines Wärmeservices belächelt wurde, nur um bald Hunderte von Kunden zu gewinnen, dient für ihn als lebendiges Beispiel für den Mut, neue Wege zu gehen. „Dieser Geist der Innovation wird von Christiane Roth fortgeführt und das Unternehmen mit Weitblick in die Zukunft geführt.

Wolfgang hebt hervor, wie erfüllend seine Zeit bei uns bis zum heutigen Tage war: „In all den Jahren, die ich bei ROTH arbeite, hatte ich nie einen langweiligen Tag! Ich musste nie auf die Uhr gucken, es hat immer Spaß gemacht!“

 

Hinter dem Bereich Wärmeservice stecken noch viele weitere ROTH Mitarbeiter, die Tag für Tag mit Menschlichkeit, Teamgeist und einem ausgeprägten Organisationstalent auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen. 
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