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Klaus Desgranges: 
45 Jahre Einsatz & Hingabe

Klaus Desgranges‘ Geschichte ist eng mit unserem Unternehmen verbunden – und unser Unternehmen genauso eng mit seiner. 1965 hat alles mit einem Schreibtisch in der Margaretenhütte und einem Tipp seines Schwiegervaters angefangen. Was folgte, war eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte, geprägt von eisigen Wintern, logistischen Meisterleistungen und einem krönenden Abschluss. 

 

Klaus Desgranges

Auf & neben dem Platz ein eingespieltes Team

Klaus hat seine Wurzeln im Saarland. Dort hat er seine Ausbildung zum Bürokaufmann absolviert und später auch erste Erfahrungen in der Disposition gesammelt. Durch seinen Dienst bei der Bundeswehr kam Klaus schließlich nach Staufenberg. Ein Freund, den er dort kennengelernt hatte, lotste ihn zum Fußballspielen in die Region. Und wie es der Zufall wollte, traf er dort nicht nur auf seine neue Mannschaft, sondern auch auf seine spätere Frau – der Grund, weshalb er in Mittelhessen seine neue Heimat fand.

Durch den Fußball knüpfte er schnell Kontakte und schloss eine lebenslange Freundschaft mit seinem späteren Kollegen und einem unserer besten Fahrer Jürgen Schmidt, den er zu uns ins Team holte – wir berichteten. "Ich war der Spielmacher, er der Stürmer – wir haben uns perfekt ergänzt und immer gegenseitig unterstützt, ob im Fußball oder im Beruf", sagt Klaus. So wie sie auf dem Fußballplatz gut miteinander harmonierten, funktionierte es auch im Job. Die beiden waren über Jahrzehnte ein eingespieltes Team.

Mit Karte & Köpfchen durch Mittelhessen

Dank der Empfehlung seines Schwiegervaters folgte ein Vorstellungsgespräch bei Dieter Roth und Klaus wurde schließlich auch Teil unserer noch jungen Firma. "Am 1. April 1965 habe ich angefangen, da war ich 21", berichtet er. Damals war das Büro noch in der Margaretenhütte. Moderne Tankwagen waren die Ausnahme. Wir hatten damals erst sechs Fahrzeuge und haben alles noch per Hand organisiert."

Sein Wissen aus seiner vorherigen Tätigkeit erwies sich als wertvoll. "Ich konnte alles: Buchhaltung, Kundengespräche, Routenplanung – das half mir enorm." Klaus übernahm schnell mehr Verantwortung und wurde Disponent – eine Aufgabe, die ihn anfangs forderte. Anfangs musste er sich erst mal zurechtfinden, denn Hessen war für ihn fremdes Terrain. "Ich hatte doch keine Ahnung, wo Oberbiel oder Laubach liegt. Das habe ich vorher nie gehört, aber da habe ich mich dann durchgebissen", erzählt er. Mit einer Karte und einer klaren Struktur entwickelte er eine Routenplanung, die schnell zum Vorbild für andere wurde. "Irgendwann haben die Fahrer mich gefragt, wo es langgeht – und ich wusste es auswendig."

Die Rolle als Disponent war für ihn nicht nur ein Job, sondern eine Aufgabe, in der er aufging: "Ich wusste, dass ich mich auf meine Fahrer verlassen konnte, und sie wussten, dass ich immer eine Lösung finde."

Schnee, Stress & Teamgeist

Besonders die harten Winter der 70er-Jahre waren eine echte Bewährungsprobe für Klaus und das Team. Vor allem die Beschaffung von Heizöl war eine knifflige Angelegenheit. "Waren die Lager leer, sind wir teilweise bis nach Rotterdam gefahren, um Nachschub zu holen. Damals gab es noch keine modernen Hilfsmittel wie heute – alles lief über Telefon und Karte. Die eisigen Temperaturen, der Schnee und der Frost erschwerten die Arbeit zusätzlich. Die Tankwagen mussten oft durch ungeräumte Straßen oder vereiste Einfahrten navigiert werden", berichtet er.

Auch die Steuererhöhung für Heizöl im Jahr 1998 war eine große Herausforderung. Sie war Teil einer umfassenderen Reform der Mineralölsteuer in Deutschland und stellte Unternehmen vor eine riesige logistische Herkulesaufgabe. Schließlich mussten große Mengen Heizöl noch vor Inkrafttreten der höheren Steuer ausgeliefert werden. "Innerhalb weniger Wochen haben wir Millionen Liter Heizöl ausgeliefert", erinnert er sich. Klaus war rund um die Uhr im Einsatz, hat Touren geplant, mit Kunden gesprochen und die Fahrer koordiniert. "Ich hatte das Telefon am Bett – wer mich brauchte, konnte einfach anrufen." Vor allem der letzte Tag vor der Steuererhöhung ist ihm im Gedächtnis geblieben: "Um Viertel nach zwölf in der Nacht haben wir den letzten Kunden beliefert – kurz nach der Deadline." Es war ein Wettlauf gegen die Zeit.

Trotz der enormen Belastung und Erschöpfung blickt Klaus stolz auf diese Zeit zurück: "Das war Teamarbeit, wie sie im Buche steht. Alle haben mit angepackt, vom Lager bis zu den Fahrern." Die enge Zusammenarbeit und der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten machten es möglich, auch das zu meistern.

360 Karten an einem Tag

Nach über 30 Jahren in der Disposition wagte Klaus einen Neuanfang: den Aufbau des Kartentankstellengeschäfts. "Das Unternehmen plante gerade, ein neues Geschäftsmodell mit Kartentankstellen aufzubauen", erinnert er sich. Ein innovatives Konzept, das besonders in ländlichen Regionen mit Tankstellen ohne Personal auskommen sollte. Klaus erkannte sofort das Potenzial und bot an, dieses Projekt aktiv mitzugestalten. "Ich wollte mal was Neues machen und fand die Idee spannend, weil sie direkten Kontakt mit den Kunden ermöglichte."

Dank seiner langjährigen Erfahrung und der guten Beziehungen, die er in der Region aufgebaut hatte, war er der ideale Kandidat für den Job. Er verteilte die Tankkarten eigenhändig und überzeugte sowohl Privat- als auch Geschäftskunden von den Vorteilen des neuen Systems.

Mit einem krönenden Abschluss beendete er seine Berufslaufbahn auf beeindruckende Weise. "An meinem letzten Tag habe ich 360 Karten verkauft. Dann bin ich zu Dieter Roth gegangen und habe gesagt: So, Dieter, das war's dann. Ab dem ersten höre ich auf. 'Was?' hat er gesagt. 'Ja, ich habe gesagt, dass ich aufhöre. Ich habe heute 360 neue Kunden gewonnen. Das schaffe ich nie wieder. Das ist der Höhepunkt.'", erinnert er sich an seinen Abschied aus dem aktiven Berufsleben.

Das war 2009, und dieses Engagement war über die Jahre ein echtes Markenzeichen seiner Laufbahn. Der Moment zeigt nicht nur, dass er in dem was er tat erfolgreich war, sondern auch, wie viel Herzblut er in seine Arbeit gesteckt hat. Für Klaus war der Einstieg ins Tankkartengeschäft mehr als nur ein beruflicher Neuanfang – es war ein Abschluss, der seine Karriere auf einem Höhepunkt enden ließ. "Es war was völlig anderes als die Disposition, aber genauso erfüllend", sagt er stolz.

Ein Berufsleben voller Erinnerungen & Verbindungen

Auch nach seiner Pensionierung bleibt Klaus dem Unternehmen eng verbunden. "Ich bin regelmäßig im Lager, helfe alten Kunden und halte Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen", erzählt er. Viele, vor allem ältere Kunden, vertrauen nach wie vor auf seinen Rat. Besonders wichtig sind ihm auch die legendären Betriebsfeiern, die er mitorganisiert hat. Für Klaus war die Firma nie nur ein Arbeitsplatz, sondern ein zentraler Teil seines Lebens: "Es war wie eine große Familie und eine wunderschöne Zeit, die ich nie missen möchte."

Vom Saarland nach Staufenberg, vom Fußballplatz ins Büro und von der Disposition in den Vertrieb – seine persönliche Lebensgeschichte ist und bleibt eng mit der Entwicklung von ROTH Energie verbunden. Klaus ist ein Paradebeispiel für Loyalität, Engagement und Anpassungsfähigkeit. Mit seiner Geschichte inspiriert er nicht nur Kolleginnen und Kollegen, sondern auch nachfolgende Generationen.

Wir sagen: Danke, Klaus, für ein Berufsleben voller Erinnerungen und Verbindungen!

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